Die Beeren sind los


Vor allem hierzulande freut man sich auf die kurze, aber leckere Saison, denn pro Kopf essen die Deutschen 3.6 kg Erdbeeren pro Jahr. Ein beachtlicher Durchschnitt, vor allem wenn man bedenkt, dass die Hochphase nur von April bis Juli dauert.

Schon seit der Steinzeit ist die Erdbeere ein wichtiges Nahrungsmittel für den Menschen. Anfangs eine Wildpflanze mit kleinen Früchten, wurde sie zwar schon im Mittelalter angebaut, aber erst im 18. Jahrhundert wurde die heute bekannte Gartenerdbeere in Europa kultiviert. Im deutschen Anbau ist die Erdbeere die zweitwichtigste Obstart nach dem Apfel. Und weil die Nachfrage so hoch ist, werden auch Früchte importiert; Spitzenreiter dabei ist Spanien, gefolgt von den Niederlanden und Italien. Erdbeeren wachsen in fast allen Klimazonen, weltweit werden jedes Jahr über 8 Millionen Tonnen angebaut.

Strenggenommen ist die Erdbeere übrigens keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht. Es gibt über 20 Arten von Erdbeeren (Fragaria); hierzulande werden vor allem die Sorten Clery, Elsanta, Sonata und Rumba angebaut. Die Ernte ist allerdings bei jeder Sorte gleich aufwändig, denn die Früchte sind sehr druckempfindlich und müssen per Hand gepflückt werden. Da sie nicht nachreifen, gilt es zudem, den richtigen Zeitpunkt für die Ernte abzuwarten. Erdbeeren können zudem nur bedingt gelagert werden; sie halten sich zwar etwas im Kühlschrank, aber am besten verzehrt man sie sofort. (Wobei es sowieso schwerfällt, bei den roten Leckerbissen nicht sofort zuzugreifen.)

WEITERE BEEREN

Neben den Erdbeeren haben im Sommer auch andere Beeren Saison: Ob Brombeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren, die runden Alleskönner sind in dieser Zeit besonders lecker und vor allem sehr gesund. Kulinarisch sind sie vielseitig verwendbar, haben aber meist in der süßen Küche ihren festen Platz.

HEIDELBEEREN
Heidelbeeren zählen heute zu den sogenannten Superfoods, haben aber eine viel längere Tradition. Bereits vor über 100 Jahren wurde die Kulturheidelbeere (die nur lose mit der Waldheidelbeere verwandt ist) hier kultiviert. Das gesunde Powerpaket enthält neben vielen Vitaminen auch gesunde Antioxidantien. Zudem soll sie Diabetes vorbeugen und das Gedächtnis stärken. Angebaut wird sie vor allem in der Lüneburger Heide, Brandenburg und Mittelbaden.

HIMBEEREN
Botanisch gesehen gehört die Himbeere zur Gattung der Rosengewächse. Schon seit dem Altertum ist sie als Heilpflanze bekannt, denn ihr hoher Gehalt an Vitamin C, Kalium und Fruchtsäuren stärkt die Abwehrkräfte. Himbeeren haben einen geringen Zuckergehalt und sind daher besonders kalorienarm. Die Früchte sind sehr druckempfindlich und lassen sich ebenfalls nicht lange lagern. Insgesamt wurden im Jahr 2020 rund 7.100 Tonnen Himbeeren in Deutschland angebaut.

BROMBEEREN
Mit ihren blauschwarzen Früchten und ihrem angenehm saftigen Geschmack ist die Brombeere eine besonders elegante Vertreterin der Beeren. Sie ist eine wahre Vitaminbombe und kann mit einem hohen Gehalt an Provitamin A, Vitamin C und Vitamin E punkten. Doch nicht nur die Früchte sind genießbar, ein Tee aus den Blättern des Brombeerstrauches hilft gegen Durchfall und Entzündungen im Mundbereich. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland auf 38,3 Hektar Brombeeren angebaut.

 

Quelle: Kopfsalat – unser Frische Magazin für Gastronomie- und Verpflegungsprofis der CF Gastro